Die Sommerferien sind da, die meisten Studierenden haben die Prüfungen hinter sich und der Strand ruft. Doch ihr wisst noch immer nicht, wohin die Reise gehen soll? Wir haben da einen heißen Tipp für euch: SIZILIEN.
Unsere Redakteurin Nina war vergangenes Jahr im September zehn Tage vor Ort und gibt euch persönliche Einblicke in die größte Insel des Mittelmeers. Wir zeigen euch, wo ihr mit einem kleinen Studi-Budget eine unvergessliche Zeit erleben könnt. Sizilien ist bekannt für günstiges Essen und Trinken und der Eintritt zu den Stränden ist kostenlos. Im Durchschnitt zahlt ihr für ein italienisches Gericht mit einem Getränk etwa zwölf Euro.
Fakt: Habt ihr gewusst, dass Sizilien zur italienischen Republik gehört, aber den Status einer autonomen Region mit eigenem Parlament hat?
Reisezeit
Sizilien kann optimalerweise in der Zeit von Juni bis September bereist werden. Juli und August gelten als die heißtesten Monate, wobei es auch im September noch sehr warm ist. Da Juni und September zur Nebensaison zählen, sind Flug, Hotel und Mietwägen dann tendenziell günstiger.
Anreise nach Sizilien
Die Insel hat zwei große internationale Flughäfen, die von Österreich aus angeflogen werden – der Flughafen Catania Fontanarossa an der Ostküste und der Flughafen Palermo Falcone Borsellino an der Nordküste. Welchen Flughafen ihr von eurem Abflugort auswählt, bleibt natürlich euch überlassen. Wir haben unsere Rundreise in Palermo, der Hauptstadt von Sizilien, gestartet. Von da aus raten wir euch, ein Mietauto zu nehmen, um die ganze Pracht der Insel erkunden zu können. Unser erstes Ziel war die zweitgrößte Stadt der Insel: Catania – dorthin dauert es rund zweieinhalb Stunden mit dem Auto. Los geht´s!
Erster Stopp – Catania und Umgebung
Wunderschöne Strände, zuckersüße Altstadt und… Moment mal – ein Vulkan! Richtig, Catania ist der Standort von Europas aktivstem Vulkan – dem Ätna. Wir empfehlen euch eine geführte Wanderung auf dem Ätna, wo euch Einheimische mehr über die Naturgewalt berichten und ihr auf dem Vulkangeröll staunen könnt, welche Macht sich unter euren Füßen verbirgt. Wichtig ist warme Kleidung und Proviant für unterwegs, da diese Wanderung einige Stunden in Anspruch nimmt und im September nur noch etwa fünf Grad auf dem Gipfel herrschen. Wir haben für unsere Tour ungefähr 80 Euro gezahlt, wobei von der Seilbahnfahrt bis zur Wanderausrüstung (Schuhe, Jacke, Helm) und einer Jeep-Tour alles inkludiert war. Empfehlung: 10/10!
Fakt: Habt ihr gewusst, dass die Einheimischen im Winter auf dem Ätna Wintersportarten, wie Skifahren und Snowboarden betreiben? Der Tour-Guide hat uns erzählt, dass sich hier teilweise Skipiste und Lava treffen – unvorstellbar!
Neben dem Vulkan hat Catania noch so einiges zu bieten. Im etwas nördlicheren Teil gibt es ein kleines Dorf Namens Taormina, wo sich ein wunderschöner, kleiner Strand mit einer Mini-Insel versteckt: der Isola Bella. Hier könnt ihr am Strand entspannen, frischen italienischen Espresso genießen und der gegenüberliegenden Insel zu Fuß einen Besuch abstatten.
Tipp: Kennt ihr schon Pasta alla Norma? Dieses Gericht stammt aus Catania und besteht aus Pasta, meist Busiate, die mit Tomatensauce, gebratenen Auberginen, gesalzenem Ricotta-Käse und Basilikum serviert wird.
Falls euch jedoch der Süden etwas mehr reizt, empfehlen wir euch Syrakus. Das liegt circa 50 Minuten Autofahrt von Catania entfernt. Die Stadt ist bekannt für ihre gut erhaltenen antiken Ruinen, darunter das griechische Theater und das römische Amphitheater. Die Insel Ortygia, das historische Zentrum von Syrakus, bezaubert mit ihren engen Gassen, barocken Kirchen und der beeindruckenden Kathedrale.
Der Napoleon-Park, auch bekannt als Parco della Neapolis, ist ein bedeutender archäologischer Park in Syrakus. Hier können Besucher:innen das beeindruckende griechische Theater bewundern, das im 5. Jahrhundert v. Chr. erbaut wurde und eines der größten antiken Theater der Welt ist. Weitere Sehenswürdigkeiten im Park sind das Ohr des Dionysios – eine außergewöhnliche Felsformation mit beeindruckender Akustik und der Altar von Hiero II, ein riesiger Opferaltar. Der Park bietet zudem wunderschöne Landschaften und Grünflächen, die zum Spazieren und Entspannen einladen.
Tipp: Falls ihr von Südosten nach Westen fahrt, empfehlen wir euch einen kurzen Stopp an den Scala dei Turchi. Das sind Treppen in einem Steilhang, die von Wind und Wetter natürlich geformt wurden und durch die Sonne ihre weiße Farbe erhalten.
Natürlich gibt es noch andere schöne Orte, die es zu erkunden lohnt, doch auf unserer Reise geht es weiter an das andere Ende der Insel: Trapani.
Zweiter Stopp – Trapani und Favignana
Nach einer langen Autofahrt von etwa vier Stunden mit einigen Stopps (wie der Scala dei Turchi), sind wir am westlichen Zipfel der Insel angekommen. Die Innenstadt von Trapani ist eine reine Fußgängerzone. Wenn ihr eine Unterkunft im Herzen der Stadt gebucht habt, werdet ihr auf einem nahegelegenen Parkplatz parken und anschließend von einem im Service inbegriffenen Shuttle bequem zu eurem Hotel gebracht.
Trapani ist neben der malerischen Innenstadt auch bekannt für den Hafen, von dem aus viele Fähren auf die umliegenden Inseln fahren. Wir haben uns damals für die Trauminsel Favignana entschieden und haben circa 15 Euro pro Strecke für eine halbe Stunde Fährenfahrt gezahlt. Um die Insel abenteuerreich, aber entspannt zu erkunden, haben wir uns für Fahrräder entschieden, die wir für nur fünf Euro pro Tag gemietet haben.
Tipp: Mietet euch keinesfalls ein Fahrrad direkt nach dem Aussteigen, sondern geht ein Stückchen weiter zur Via Florio oder zur Lungomare Duilio. Dort bekommt ihr die Fahrräder um ein Drittel günstiger!
Die Insel ist sehr eben und das Fahrradfahren hat richtig Spaß gemacht. Unser erster Stopp war der Strand Spiaggia di Lido Burrone. Nach knapp zehn Minuten auf dem Rad, haben wir unser Ziel erreicht und… wir waren begeistert: weißer Strand, glasklares türkises Wasser, gemütliche Strandbars. Dieser Anblick hatte ein bisschen Karibik-Flair.
Nach kurzer Entspannung und einer erfrischenden Abkühlung im Meer, wollten wir aber noch unbedingt die Insel erkunden. Nächstes Ziel: Scogliera Cala Azzurra. Nach zehn Minuten Radfahren waren wir auch schon da. Trotz der Größe des Strandes war es hier leider heillos überfüllt. Doch die Wasserqualität war, wie immer in Sizilien, einfach unglaublich. An der Strandbar haben wir uns zur Stärkung einen typischen sizilianischen Snack geholt – ein Arancino.
Tipp: Arancini sind frittierte Reisbällchen und ein typisches sizilianisches Street Food. Sie sind meist mit einer Fleischsauce, Mozzarella oder Tomaten gefüllt, paniert und frittiert. Es gibt unzählige Variationen von Arancini – von herzhaften Fleischfüllungen bis zu veganen Optionen. Naschkatzen bekommen sogar süße gefüllte Arancini.
Der letzte Strand, den wir erkunden wollten, war der bekannteste und beliebteste auf Favignana: der Scogliera di Cala Rossa. Auch hier hat die Anreise mit dem Rad nur zehn Minuten gedauert. Da unsere Fähre schon bald wieder abgelegt hat, ist uns hier leider nur Zeit für einen kurzen Sprung ins glasklare Wasser geblieben. Der Weg dorthin hat sich aber dennoch gelohnt.
Empfehlung für Favignana: 10/10!
Am nächsten Tag haben wir uns wieder von Trapani verabschiedet und haben uns auf den Weg zu einem familiengeführten, traditionellen Salzfeld gemacht – den Salinen von Trapani. Dort wurden wir durch die Salzfelder geführt und haben von den Familienmitgliedern alles über die Salzherstellung, sowie die schrittweise Modernisierung der Arbeit erfahren. Die Führung hat zehn Euro gekostet und war circa fünf Minuten Fahrzeit von der Trapanis Innenstadt entfernt. Es lohnt sich!
Fakt: Wusstet ihr, dass Salz einst als das „weiße Gold“ bezeichnet wurde? In Italien war es lange Zeit ein so wertvolles Gut, dass es ausschließlich in lizenzierten Tabakläden, den sogenannten „Tabacchi“, verkauft werden durfte.
Nach den Salzfeldern haben wir uns auf den Weg zu unserem dritten und letzten Halt gemacht: Palermo.
Dritter Stopp – Palermo und Umgebung
Unterwegs haben wir ganz im Norden einen Bade-Stopp eingelegt. Etwa eine Stunde Autofahrt von Trapani entfernt, haben wir den traumhaften Strand von Spiaggia San Vito lo Capo entdeckt. Dort haben wir einige herrliche Stunden mit Sonnenbaden und Schwimmen verbracht.
Nach dem erholsamen Strand-Tag sind wir dann in der Hauptstadt Palermo angekommen. Der erste Eindruck hat überzeugt: es war lebendig, lebensfroh und voller unglaublicher Eindrücke. Ein Highlight dieser Stadt war auf jeden Fall der Besuch des Teatro Massimo, der drittgrößten Oper in Europa. Besonders interessant war die außergewöhnliche Gestaltung des Foyers und des angrenzenden Raumes, der als „Echo Room“ oder „Flüstergalerie“ bekannt ist. Dieser Raum ist so konzipiert, dass Gespräche oder Geräusche von benachbarten Personen nicht zu hören sind. Der Raum wurde gerne für geschäftliche Gespräche genutzt. Wir haben für die Führung zwölf Euro pro Person bezahlt. Für unter 26-Jährige kostet es nur sechs Euro. Ein Must-See!
Palermo ist umgeben von wunderschönen Stränden und hat ein lebendiges Nachtleben. Leckeres Essen und chillige Bars findet ihr an jeder Ecke. Die letzten Tage unseres Urlaubs haben wir in Palermo sehr genossen. Als letzte Destination sind wir nach Cefalù gefahren, das etwa eine Autostunde von Palermo entfernt liegt. Die Stadt grenzt direkt an den Strand und das erzeugt ein einzigartiges Bild.
Ihr seht: Eine Reise nach Sizilien ist es allemal wert! Welche Geheimtipps habt ihr denn so?