Am 29. September ist internationaler Tag gegen Lebensmittelverschwendung. Anders als der “Weine-nicht-um-vergossene-Milch-Tag“ oder der “Ich-liebe-meinen-Zahnarzt-Tag“ wird hier auf ein globales Problem aufmerksam gemacht. Hier wandert nämlich nicht nur Geld, das unser Student:innen-Börserl meistens gut gebrauchen könnte, direkt in den Mistkübel. Auch die Umwelt wird durch weggeworfene Lebensmittel belastet und die Menge an weggeworfenem Essen steigt jährlich. Aus diesem Grund wurde der Tag gegen Lebensmittelverschwendung im Jahr 2020 ins Leben gerufen.
Wir haben es in Österreich wirklich gut: Es gibt Supermärkte an jeder Ecke, für jedes Budget und jede Ernährungsform. Die Auswahl ist riesig und bietet alles, was es zu einer abwechslungsreichen Ernährung – und darüber hinaus – braucht. Genuss im Überfluss also. Aber das hat seinen Preis. Rund 17% aller verfügbaren Lebensmittel landen im Schnitt in der Tonne. Hochgerechnet auf den Haushalt können das mehrere Hundert Euro pro Jahr sein, die man wegwirft.
Und wir kennen es alle: Oft ist die Lust größer als der tatsächliche Hunger. Man geht dann vielleicht doch lieber mit Freund:innen essen, als nochmal Nudeln aufzuwärmen. Aber: rund 20% des ökologischen Fußabdrucks entsteht durch die Produktion und Konsumation von Lebensmittel. Ein nachhaltiger, bewusster Umgang ist also essenziell, wenn einem nicht nur das Budget, sondern auch die Umwelt am Herzen liegt. Wir möchten dir daher fünf wertvolle Tipps auf den Weg mitgeben. So kannst du zielgerichtet einkaufen, so viel wie möglich verwerten und tust dabei auch noch etwas Gutes.
Tipp #1: Nie hungrig einkaufen gehen.
Ein langer Tag an der FH geht zu Ende. Am Heimweg halten viele noch schnell beim Supermarkt, der Bauch grummelt und eigentlich hat man Lust auf alles. Lernen zerrt an den Energiereserven, jetzt muss es oft schnell gehen. Und schon landet vor allem eines im Einkaufswagen: viel. Nicht gut für das Geldbörserl, und auch nicht für die Umwelt. Versuche also, nicht mit einem Mordshunger einkaufen zu gehen. Mit einem Plan im Kopf anstelle eines Lochs im Magen geht der Supermarkt-Besuch viel nachhaltiger.
Tipp #2: Schreibe dir einen groben Wochenplan.
Wann bin ich zuhause und wann esse ich unterwegs? Überlege dir am Wochenende, wie deine nächsten Tage aussehen und versuche, auch deine Vorräte in die Planung miteinzubeziehen. Bevor etwas schlecht wird, einfach ein neues Rezept probieren oder auf Altbewährtes zurückgreifen. Du kannst dir eine Vorlage basteln, in der du die Hauptmahlzeiten und Snacks einträgst. So verhinderst du nicht nur unnötigen Müll, sondern musst dir auch nicht jeden Tag die Frage stellen “Und, was koche ich heute?”. Ein Tipp im Tipp: Koche nach Möglichkeit auch vor oder die doppelte Portion – so deckst du nicht nur einen Tag ab, sondern kannst auch vorsorgen.
Tipp #3: Saisonkalender
Irgendwas hat immer Saison! Klar, im Winter ist die Auswahl nicht so groß wie im Sommer, aber auch Wintergemüse hat seinen Charme. Es gibt unzählige Saisonkalender, die du Online finden kannst und die dir verraten, was gerade so wächst. Denn Saisonalität schlägt sich auch im Preis nieder. Es werden nämlich auch weite Transportwege gespart. Und vielleicht entdeckst du ja ganz neue Geschmäcker, die sich durch Obst und Gemüse ergeben, das es aktuell in unmittelbarer Nähe zu guten Preisen gibt.
Tipp #4: Probieren geht über studieren.
Leider wandern jedes Jahr riesige Mengen an Lebensmitteln nicht in den Magen, sondern in die Tonne. Auch dann, wenn sie eigentlich noch genießbar sind. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist in den allermeisten Fällen nicht der Zeitpunkt, an dem ein Lebensmittel den Schritt von “genießbar” zu “ungenießbar” macht. Daran allein sollte man sich also nicht orientieren. Lebensmittel sind fast immer über das angeführte Datum hinaus gut. Bevor Lebensmittel also nur wegen des überschrittenen Haltbarkeitsdatums im Müll landen, sollte man also checken, ob sie nicht doch noch völlig in Ordnung sind: 1. Aussehen: Hat das Produkt äußerliche Mängel, wie Schimmel? Wenn nicht: 2. Geruch: Riecht es unangenehm? 3: Wenn du beide Fragen mit nein beantworten kannst, solltest du das Essen ruhig probieren. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kannst du es noch ohne Bedenken verarbeiten und konsumieren. Schließe dich einer Lerngruppe an oder durchforste Foren, die sich diesem Thema widmen.
Tipp #5: Lebensmittel richtig lagern.
Klingt simpel? Ist es auch! Nicht alle Lebensmittel vertragen etwa die Kälte des Kühlschranks gleich gut. Bei anderen ist es essentiell für die Haltbarkeit, dass sie kühl oder trocken gelagert werden. Bei vielen trockenen Produkten wie Mehl, Zucker, Kaffee oder Reis ist es wichtig, sie luftdicht verschlossen zu lagern. So können keine Motten oder Feuchtigkeit zu den Lebensmitteln gelangen und sie bleiben eine Ewigkeit haltbar. Milchprodukte müssen auf jeden Fall in den Kühlschrank, auch das meiste Gemüse mag es gerne kühl. Nur Tomaten, Gurken, Melanzani und Kartoffeln solltest du – genauso wie exotische Früchte – nicht im Kühlschrank lagern, damit sie möglichst lange frisch bleiben.