Drei Ingenieure – eine Frau und zwei Männer – untersuchen Diagnosegeräte in einem technischen Beruf.
Frauen in der Technik fördern

Frauen in der Technik fördern 

Frauen und Männer genießen in Bildung, Lebensstil und Beruf die gleichen Rechte und Karrierechancen. Doch wie sieht es in der Technik aus? Wenn es um Frauen in technischen Berufen geht, tauchen nach wie vor Stereotypen auf, die die Entscheidungen von Frauen in Bezug auf ihre Ausbildung und Karriere beeinflussen.

Frauen in der Technik und im Handwerk zu fördern, ist ein wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung. Mit der richtigen Ausbildung und Unterstützung finden Frauen in der Technik ihre Zukunft und sind fit für den Jobmarkt. Jedoch der Blick auf Diversität und Inklusion in unserer Gesellschaft zeigt große Mängel. Doch warum sind technische Berufe immer noch von einem männlichen Rollenbild geprägt?

Vorurteile überwinden: Stereotype und Barrieren für Diversität in Österreich

Frauen in der Technik zu fördern, gewinnt immer mehr an Bedeutung. So mag es auf den ersten Blick erscheinen, als hätten diese in Österreich vollen Zugang zu technischen Berufen wie IT und Handwerk. Arbeitgeber:innen signalisieren in ihren Stellenausschreibungen oft ihre Bereitschaft, Bewerbungen von Frauen willkommen zu heißen. Doch die Realität ist komplexer. Die Vorstellung, dass Frauen und nicht-männliche Personen von Natur aus weniger Interesse an technischen Berufen haben, sollte überholt sein. Stattdessen sind es tief verwurzelte gesellschaftliche Barrieren, die diese talentierten Individuen daran hindern, ihr volles Potenzial in technischen Berufen auszuschöpfen.

Die Zukunft liegt in einer diversen Arbeitswelt, in der Frauen die gleichen Karrierechancen in technischen Berufen wie Männer haben. Deshalb sollten wir alle dazu beitragen, dass jeder fit für eine technische Karriere ist – sei es durch Kontakte zu Unternehmen oder durch gezielte Ausbildungen im Handwerk oder anderen Berufen. Ganz gleich, woher man kommt oder welche Voraussetzungen man mitbringt: In der Technik gibt es viele spannende Jobs und Karrierechancen für alle Menschen – unabhängig vom Geschlecht!

Auswirkungen von Geschlechterklischees in der Schule

Viele Menschen denken immer noch: „Das ist ganz normal, Mädchen sind schon in der Schule besser in Sprachen, Jungen sind besser in Mathe.“ Doch die Realität ist komplexer, da Kinder diese Sätze immer wieder hören und diese Glaubenssätze sich in den Köpfen der Schüler:innen festsetzen. Mädchen könnten sich oft nicht einmal vorstellen, dass ihnen auch technische Fächer und Aktivitäten liegen könnten, da sie fälschlicherweise denken, dass dies keine „Mädchensache“ sei.

Diese Vorurteile führen dazu, dass Frauen in technischen Ausbildungen und Berufen stark unterrepräsentiert sind. Der Anteil von Frauen in technischen Berufen oder MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) liegt Studien zufolge lediglich bei 15 Prozent. Dies ist eine besorgniserregende Tatsache, insbesondere angesichts des aktuellen Arbeits- und Fachkräftemangels in diesen Branchen. Die Förderung von Frauen in MINT-Berufen ist daher eine unverzichtbare Maßnahme, um dem Mangel entgegenzutreten und Diversität zu fördern. Eine Möglichkeit besteht darin, das passende Studienfach sorgfältig auszuwählen.

Jungen Frauen finden kaum weibliche Vorbilder, die ihnen als Inspiration dienen können oder die über  ihren Alltag sprechen. Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechts sowie die hartnäckigen Klischees, die sich um die Geschlechter ranken, erweisen sich als zusätzliche Hürden auf dem Weg, das Interesse an Technik und Naturwissenschaften zu wecken.

Unternehmen als Partner gewinnen und Karrierechancen ermöglichen

Oft hört man von Unternehmen den Wunsch, mehr Frauen einzustellen. Jedoch beklagen diese über geringe Bewerberinnen für technische oder handwerkliche Stellen. Das ist kein unausweichliches Schicksal. Unternehmen und Bildungseinrichtungen haben die Möglichkeit, aktiv Maßnahmen zu ergreifen, um Frauen und nicht-männliche Personen anzusprechen und zu ermutigen, den Weg in MINT-Berufe zu gehen.

Die Lösung liegt in einem aktiven Ansatz: Frauen direkt ansprechen. Unternehmen sollten gezielt an Events und Orten präsent sein, an denen sie Frauen erreichen können. Aber es geht nicht nur darum, physisch präsent zu sein, sondern auch darum, wie Unternehmen und Bildungseinrichtungen sich nach außen hin präsentieren. Wie sehen die eigenen Inserate aus? Wer repräsentiert das Unternehmen nach außen?

Menschen neigen dazu, Menschen einzustellen, die ihnen ähnlich sind. Gleiches gilt für Bewerbungen. Wenn Unternehmen Diversität in ihren Anzeigen und in ihrer Belegschaft zeigen, fühlen sich auch Frauen und nicht-männliche Personen stärker angesprochen und die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich bewerben, steigt.

Dieses Prinzip erstreckt sich auch auf Bildungseinrichtungen. Universitäten und Fachhochschulen sollten aktiv signalisieren, dass Frauen in MINT-Studiengängen willkommen sind. Ein früher Ansatz in Schulen, der alle Schülerinnen und Schüler in den Bereichen fördert, die sie interessieren, ohne in Gender-Klischeefalle zu tappen, ist von großer Bedeutung.

Fazit: Gleichberechtigung in der Technik ist eben nicht nur Frauensache

Die Förderung von Frauen in technischen Berufen ist keine Aufgabe allein für Frauen. Die Verantwortung liegt auch bei Unternehmen und der Gesellschaft als Ganzes, Stereotypen und Barrieren abzubauen und Karrierechancen zu ermöglichen. Unabhängig vom Geschlecht sollten viel mehr Menschen ermutigt werden, ihre Fragen zu stellen und ihren Platz in technischen Berufen einzunehmen. Denn letztendlich profitieren nicht nur Jobsuchende davon, sondern auch Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt. Wir alle haben eine Verantwortung dafür zu sorgen, dass Gleichberechtigung in der Technik Realität wird – denn das ist eben nicht nur Frauensache. Denn nur zusammen können wir die Barrieren überwinden und eine moderne, inklusive Arbeitswelt schaffen.  

Quellen

https://www.sora.at/nc/news-presse/archiv/news-einzelansicht/news/frauenanteil-in-der-technik-nur-15-prozent-510.html