Die gute oder die schlechte Nachricht zuerst? Starten wir mit der Schlechten: Es gibt keine Nahrungsmittel, die deine Intelligenz steigern. Die gute Nachricht lautet jedoch:
Mit der richtigen Ernährung kannst du deine Konzentration und Merkfähigkeit steigern.
Wir kennen es doch alle, wenn’s mal wieder stressig wird im Studium. Mal eben ein Nutellabrot
geschmiert oder die App vom Lieferservice geöffnet. Hauptsache es geht schnell und man sitzt bald wieder am Schreibtisch vorm Laptop. In den Hochphasen des Studiums scheint es besonders schwer, sich um eine gesunde Ernährung zu kümmern. So geht es auch Johannes, Student im 5. Semester. Nach einem kurzen Blick in Moodle folgt der Schweißausbruch und seine sonst so guten Essgewohnheiten werden über Board geworfen. Dabei wäre die richtige Ernährung gerade in Lernphasen, wo wir unserem Gehirn so einiges abverlangen, sehr hilfreich.
Brainfood – klüger durch intelligente Ernährung?
Wie der Name schon verrät, handelt es sich um Lebensmittel, die sich günstig auf deine Gehirnleistung auswirken. Den Nobelpreis wirst du dadurch zwar nicht gewinnen, doch Forscher:innen haben herausgefunden, dass so manche Nahrungsmittel deine Denkleistung anregen und dein Wohlbefinden positiv beeinflussen können. Davon hat Johannes auch schon gehört, er kann sich aber nicht vorstellen, dass bestimmte Lebensmittel tatsächlich dazu beitragen, Prüfungszeiten besser durchzustehen. Welche Nahrungsmittel das sind, erklärt die Ernährungsexpertin Kristina Keresztesi.
Diätologin Kristina Keresztesi, BSc
– Wohnort: Mittelburgenland
– Lieblingsgericht: Linsencurry
– Studierte an der: FH Campus Wien
– Arbeitet seit ihrem Abschluss 2017 als Diätologin
Das wichtigste Brainfood
Ganz simpel: Wasser. Das wird dich vielleicht überraschen, doch viele Menschen trinken einfach zu wenig. Unser Körper braucht Wasser, damit unser Stoffwechsel und auch unser Gehirn funktionieren. Wassermangel führt nämlich zu Konzentrationsproblemen, Müdigkeit und Kopfschmerzen, da der Sauerstoff und wichtige Nährstoffe langsamer durch den Körper und ins Gehirn transportiert werden.
? Tipp #1
Stell dir beim Lernen immer einen Wasserkrug bereit. Schenk dir am besten direkt etwas ins Glas ein, damit du nur mehr zum Glas greifen musst. Zitronenscheiben, Ingwer oder frische Minze können dein Wasser aufpeppen.
Komplexe Ernährung für dein Gehirn
Dein Gehirn ist komplex und so will es auch ernährt werden. Als Energiequelle braucht es daher neben Wasser auch Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate.
Fett ≠ Fett
Fette sind ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung, deshalb nehmen diese auch im Brainfood einen wichtigen Platz ein. Wichtig ist, dass du hochwertige Fette zu dir nimmst. Diese findest du in Nüssen wie Walnüsse, Cashew- oder Paranüsse sowie in Fischen und Ölen. Hier eignen sich am besten kaltgepresste Öle wie Leinöl, Hanföl oder Walnussöl. Die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren steigern die Lern- und Erinnerungsleistung und wirken stimmungsaufhellend.
Eiweiß
Eiweiße sind ein wichtiger Bestandteil für eine ausgewogene Ernährung. Sie sind Bestandteil
deiner Gehirnzellen und sorgen dafür, dass Informationen im Gehirn übertragen werden
können. Eiweiße findest du in Hülsenfrüchten, Fleisch, Fisch und wieder in Nüssen. Der Name
„Studentenfutter” kommt also nicht von ungefähr, dein Gehirn sehnt sich regelrecht danach.
? Tipp #2
Dein Gehirn freut sich in den Lernpausen über eine Schüssel mit Studentenfutter
oder eine Banane.
Kohlenhydrate
Bei der Aufnahme von Kohlenhydraten ist es wichtig, dass du langkettige Kohlenhydrate zu dir
nimmst. Warum? Weil dein Körper länger braucht, um diese in einzelne Bestandteile zu legen.
Dein Gehirn wird somit über einen längeren Zeitraum mit den benötigten Stoffen versorgt.
Langkettige Kohlenhydrate sind in Vollkornprodukten, Haferflocken, Hirse, Kartoffeln, Obst und
Gemüse enthalten.
The „one and only“ gibt es nicht!
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung in seiner Gesamtheit ist das beste Brainfood. Es gibt nicht „das eine” Lebensmittel, dass deinem Gehirn zu Höchstleistungen verhilft. Eine Mischung der drei Hauptnährstoffe, hochwertige Fette, Eiweiß und Kohlenhydrate, kann deine Konzentration am besten unterstützen. Vergiss dabei nicht auf Bewegung, frische Luft und ausreichend Schlaf – denn die Kombi macht’s!
Wer glücklich is(s)t, lernt besser
Eine ausgewogene Ernährung kann dich zwar in Prüfungsphasen unterstützen, dennoch sollst du nicht das Gefühl bekommen, auf etwas verzichten zu müssen.
? Tipp #3
Wenn du naschst, dann bewusst und nicht nebenbei.
Süße und salzige Naschereien bleiben schließlich doch Nervennahrung und können wahre Wunder bewirken. Das beruhigt auch Johannes, denn manchmal kann er einfach nicht widerstehen. Falls du nach einer gesünderen Nasch-Alternative suchst, hier ein Tipp von Johannes: als pikante Nascherei empfiehlt er Maroni und für die Süßen unter uns eignen sich Datteln. Viel Spaß mit unseren Tipps und sei nicht zu streng mit dir. Dann steht einer erfolgreichen Lernphase nichts mehr im Weg!