Prüfungen, Übungen, Seminararbeiten und Vorlesungen – das Studium kann schnell stressig werden. Wir haben bei Studierenden nachgefragt, und im Interview verrät uns eine Gesundheitspsychologin Methoden, um mit Stress im Studium umzugehen.
Das neue Semester hat gerade erst angefangen, und schon stehen die ersten Prüfungen ins Haus. Mit zusätzlichen Übungen, Vorlesungen und anderen Arbeiten bleibt nicht mehr viel Zeit für Sonstiges. Der Stress nimmt zu, und schneller als du denkst sitzt du vier Uhr nachts im Bett und starrst emotionslos an die Wand. Da muss es doch ein anderes Mittelchen dagegen geben?
Also, was sagt Google zum Thema Stress im Studium? Gleich das erste Ergebnis empfiehlt ausgewogene Ernährung und eine rundum gesunde Lebensweise. An sich ein guter Tipp, aber nicht ganz wonach du gesucht hast. Das zweite Ergebnis empfiehlt Meditation und Yoga. Schon besser. Doch so richtig weitergeholfen hat dir Google noch nicht. Wäre es nicht schlauer, wenn du dir Tipps von Studierenden holst, welche sich in der gleichen Situation befinden? Oder besser sogar eine ausgebildete Psychologin?
Burnout und Antriebslosigkeit sind laut der Gesundheitspsychologin Mag.a Barbara Royer ein schleichender Prozess. Anfangs hast du noch viel Energie und bist motiviert, aber wenn der Stress zu lange anhält folgt Energieverlust. Besonders ehrgeizige, perfektionistische und leistungsorientierte Studierende sind betroffen. Siebevorzugen es persönliche Bedürfnisse hinten anzustellen, als zu riskieren, nicht die volle Leistung zu erbringen.
Doch wie merkst du, dass du überarbeitet und möglicherweise sogar kurz vor dem Burnout bist? Meistens fallen Veränderungen zuerst deiner Familie und deinen Freunden auf. Du bist nicht mehr konzentriert, machst Fehler und wirkst depressiv. Du selbst fühlst dich antriebslos, leidest unter Schlafproblemen und auch körperliche Folgen, wie Infekte machen dir zu schaffen. Damit du funktionsfähig arbeiten kannst, scheint dir der Griff zum Alkohol als ideale Lösung.
Aber fragst du dich nicht auch, was deine Studienkollegen machen, um mit Stress im Studium umzugehen? Wir haben dazu für dich 17 Studierende aus unserem Studiengang befragt.
Studententipp Nummer 1: Sport und Bewegung
Mehr als die Hälfte der befragten Studierenden haben angegeben, dass sie regelmäßig Sport oder Bewegung ausüben, um im Studium den Kopf über Wasser zu halten. Von Kraft- und Ausdauersport bis zu regelmäßigen Spaziergängen waren alle Arten von Bewegungen dabei.
Studententipp Nummer 2: Freunde treffen
Menschen brauchen soziale Kontakte, und ein paar Stunden mit Freunden könnenden Stresspegel erheblich senken. Zumindest haben sieben Studierende diese Erfahrung gemacht.
Studententipp Nummer 3: Arbeitseinteilung
Mithilfe von To-Do-Listen und Monatskalendern sind neun Studierende immer auf dem Laufenden und können sich ihre Arbeiten so einteilen, dass Stress erst gar nicht entsteht.
Die Strategien unserer Studienkollegen scheinen gut zu funktionieren. Aber was sagt die Psychologin dazu?
Psychologentipp Nummer 1: Realistische und erreichbare Zielsetzung
Nicht erreichte Ziele erhöhen den Stresspegel. Wenn du dir also immer viele Dinge vornimmst, von denen du schon vorher weißt, dass du sie nicht erreichen kannst, machst du die Situation noch schlimmer.
Psychologentipp Nummer 2: Trenne Arbeit und Freizeit
Wenn du Arbeit und Freizeit trennst, kannst du in deiner Freizeit entspannen. Du solltest nach der Arbeit “abschalten” können und nicht weiterhin an die Arbeit denken. Sonst kannst du nie richtig zur Entspannung und Erholung finden.
Psychologentipp Nummer 3: Stresserzeugende Gedanken identifizieren
Stress kommt oft von innen. Wenn du es schaffst, stresserzeugende Gedanken zu vermeiden, fällt viel Druck weg.
Die Psychologin hatte noch ein paar zusätzliche Tipps. Sie empfiehlt Sozialkontakte zu pflegen, bewusst Pausen und Urlaub einzuplanen, autogenes Training und Atemtechniken zur Entspannung, und sich für ein paar Minuten mental an einen schönen Ort in der Natur zu begeben.
Welche Methode für welche Studierenden funktioniert, hängt immer von der Person ab und ist Geschmackssache. Wenn du aber momentan in Stress versinkst und nicht weißt, was du tun sollst, findest du hier zumindest Inspiration. Bitte denke dennoch daran, wenn dir der Stress zu viel wird und du damit allein nicht mehr umgehen kannst, bitte um Hilfe. Sprich mit Freunden oder hole dir, wenn nötig, professionelle Hilfe.