Um jedem Lebensbereich die nötige Zeit zu geben, ist es wichtig eine Work-Life-Study-Balance zu finden. „Die Kombination neuer Job und Studium hätte ich noch irgendwie unter einen Hut gebracht. Dazu kam aber noch der Traum vom Eigenheim – dies brachte mich dann an meine Grenzen.“ Tina studiert berufsbegleitend an der FH Burgenland. Sie erzählt uns, wie wichtig es ist ein gutes Zeitmanagement zu haben und, dass jede freie Minute optimal ausgenutzt werden muss. „Nachdem ich mich nach neuen Herausforderungen und Aufgaben sehnte, habe ich mich dazu entschlossen ein berufsbegleitendes Studium zu beginnen“, erzählt die Studentin. Ihr war von Beginn an bewusst, dass berufsbegleitend zu studieren nicht leicht wird. Zum neuen Studium kam auch schnell ein neuer Job.
Im ersten halben Jahr war ich am Limit – wenig Schlaf und viele neue Aufgaben.
Tina, Studentin mit Job
Es wurde noch anstrengender
Die ersten drei Semester des Studiums war Tina nicht nur Arbeitnehmerin und Studentin, sondern auch Bauherrin. „Bereits vor Beginn des Studiums wurde mit dem Hausbau begonnen, was mich auch mehr als die Hälfte des Studiums intensiv begleitete. Nächte, in denen ich sechs Stunden Schlaf hatte, waren schon ein Traum“, berichtet die Bachelorstudentin im Nachhinein. Heute blickt sie auf diese Zeit zurück und kann teilweise nicht mehr nachvollziehen, wie das alles möglich und umsetzbar war. Fakt ist: Sie hat es geschafft!
„Ich habe mich ständig bemüht, versucht alles immer fristgerecht abzugeben, nie eine Lehrveranstaltung zu versäumen und habe trotzdem nach Perfektion gestrebt. Wichtig war es, sich ein gutes Zeitmanagement zu überlegen und jede freie Minute zu planen und das auch einzuhalten. Die Zeit nach der Arbeit war die FH-Zeit.“
Freundschaften litten unter der Belastung
Leider hat Tina es nicht geschafft „alles“ unter einen Hut zu bringen. Einige Freundschaften wurden vernachlässigt und sind leider durch die Mehrfachbelastung zerbrochen. „Ich glaube aber, dass man sich durchaus drei Bereichen gleichzeitig widmen kann und so den Spagat zwischen Arbeit, Studium und Privatleben schaffen kann“, ist sich Tina sicher.
Wie kann man Überforderung vorbeugen?
Auch wenn es oft nicht gesehen wird, die Themen Stress und Überforderung spielen in unserer Gesellschaft zunehmend eine große Rolle. Es ist wichtig im ersten Schritt zu lokalisieren, woher auftretende Probleme kommen, um entsprechende Lösungen zu finden. Die Menge der Lerninhalte können für berufsbegleitende Studierende zu einer hohen Belastung werden. Eine klare Strukturierung und die Erstellung einer To-do-Liste kann hier Abhilfe schaffen. Dabei gilt es, sich Prioritäten und persönliche Grenzen zu setzen und auch einmal „nein“ sagen zu können. Ein Sprichwort sagt: Der beste Wegweiser ist das Ziel vor Augen!
Bei Überforderung: helfen lassen
Für den Fall, dass man sich im persönlichen Umfeld nicht verstanden fühlt oder gerne mit jemandem Außenstehenden reden möchte, gibt es professionelle Anlaufstellen, die sich gerne die Zeit nehmen und die Expertise mitbringen, um in dieser schwierigen Situation zu beraten. Die psychologische Studentenberatung hat im Jahr 2019 bei mehr als 2.000 Personen psychologische Interventionen in Form von psychologischer Beratung, psychologischer Behandlung, psychologischer Diagnostik und Psychotherapie durchgeführt.
Der häufigste Anlass für Student/innen, die psychologische Studentenberatung zu kontaktieren, sind persönliche Probleme. Den Betroffenen kann dabei in mehreren Sitzungen sowie auch in Einzel- oder Gruppensettings geholfen werden.
Anlaufstellen für Situationen, in denen man an seine persönlichen Grenzen stößt
- Psychologische Studierendenberatung
- Chatberatung der Psychologischen Studierendenberatung
- ÖH-Helpline
- Psychosozialer Dienst Burgenland
- Ombudsstelle für Studierende
- Kummernummer bundesweit: kummernummer@psychotherapie.at oder 0800/600 607
- Telefonseelsorge Österreich: Notruf 142
Optimal wäre es aber, Problemen vorzubeugen und es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, von professioneller Hilfe abhängig zu sein. Ein gut überlegtes Zeitmanagement und ein ausgeklügelter Tätigkeitsplan sind das Um und Auf und eine wichtige Präventionsmaßnahme, um Stress oder psychischen Problemen vorzubeugen.