Noch nie war die Arbeitswelt so fragmentiert wie heute. Noch nie waren die Herausforderungen von heute so vielfältig und jene von morgen so ungewiss. Und noch nie brauchte es deshalb, um darauf vorbereitet zu sein, eine so gute Ausbildung wie heute, für morgen. Bloß, wie für Herausforderungen ausbilden, die vielleicht noch gar nicht bekannt sind?
Das Rezept ist schnell erklärt, aber schwierig in der Umsetzung: Eine Prise Weitblick, eine kräftige Portion Praxiserfahrung, gewürzt mit einer Idee Theorie hier und da. Das Resultat ist ein Kompetenz- und Wissensgericht, das einerseits befähigt, auf aktuelle Herausforderungen angemessen zu reagieren, und andererseits, um auf künftige vorbereitet zu sein. Das geht nicht nur mit Inhalten und Umsetzungen, sondern es braucht vor allem auch Reflexion, Diskussion, Analyse, die strukturierte Auseinandersetzung mit der Praxis. Es gilt, Trends einschätzen zu lernen und Halbwertszeiten zu erkennen; zu wissen, wie man resiliente Strukturen aufbaut, die neuen Problemen trotzen; die Kompetenz zu haben, sich selbst weiterzubilden, in einem gut justierten Netzwerk. Nur so können die Studierenden von heute der Arbeit von morgen gelassen entgegensehen.
Das ist zu vage? Na gut, im Klartext heißt das: Keine Lehrveranstaltungen zu jeder Trend-App, sondern Module und Repetitorien, die das Operative wie Strategische in der digitalen Kommunikation schärfen, für neue Herausforderungen bereit und für Krisen resilient machen. Keine reinen Praxisübungen, sondern Szenarien und Projekte, die Kompetenzen auf diversen Ebenen trainieren – wie der Sach-, Fach- und persönlichen Ebene. Keine rein theoretischen Seminararbeiten, sondern angewandte, dynamische Arbeiten, die die Brücke zwischen Theorie und Praxis schlagen und bewährte Modelle und Theorien im Kontext neuer Technologien auferstehen lassen. So beginnt die Arbeit von morgen auch wirklich in der Ausbildung von heute.
Gastkommentar von Herausgeber Prof. (FH) Mag. Dr. Michael Roither, MBA
Wie sich Studierende sonst noch für die Arbeitswelt von morgen rüsten können, diskutiert das SOFA-Magazin auch bei seinem Event „Future Work – Arbeitswelt von morgen schon heute”. Dazu laden wir Expert:innen und Studierende zur Podiumsdiskussion am 6. Oktober an die FH Burgenland am Campus Eisenstadt.
Bis dahin behandeln wir vermehrt das Thema Arbeitswelt von morgen, zum Beispiel in diesem Beitrag.