Über die Momente, in denen eine Hose angebracht wäre, und wie wir aus der Coronakrise auch etwas Positives mitnehmen können.
Corona hält die Welt in Atem: Im vergangenen Frühling kam es aufgrund von Covid-19 zu einem fast globalen Lockdown. Das war für viele Menschen der Auslöser für die erste ungewollte, aber intensive Auseinandersetzung mit Online-Kommunikation vor der Webcam. Die Pandemie wird hoffentlich bald ganz vorbei sein – die Videokonferenzen werden vielerorts bleiben. Zu positiv waren die Erfahrungen für alle Betroffenen. Auch an den Fachhochschulen und Universitäten.
Online ist das neue Offline
Es ist nicht ausgeschlossen, dass Seminare und Lehrveranstaltungen, die problemlos online abgehalten werden könnten, in Zukunft auch regulär via E-Learning stattfinden. Ein Vorteil wäre die Schonung von Ressourcen, der fehlende physisch-soziale Kontakt ein Nachteil. Es stellt sich die Frage, ob für Besprechungen innerhalb eines weltweiten Konzerns die körperliche Anwesenheit notwendig ist. Oft sicher nicht!
Der Kampfe mit der Webcam
Corona machte die meisten von uns „Webcam-fit” – dieser Umstand sollte positiv genutzt werden. Um auch vor der Kamera eine gute Figur abzugeben, sollten ein paar Dinge beachtet werden. Wie so oft gilt: Vorbereitung ist die halbe Miete!
- Ausrüstung:
Die meisten Notebooks haben bereits eine Kamera und ein Mikrofon integriert. Dabei gilt: Die Tonqualität ist um einiges wichtiger als die Bildauflösung der Kamera! Bei den integrierten Mikrofonen sei aber Vorsicht geboten – die sind meist von schlechter Qualität. Die Anschaffung eines Headsets zahlt sich aus. Ein kurzer Check, wie klar die Stimme klingt und ob störende Hintergrundgeräusche eingefangen werden, ist aber auch mit Headset unumgänglich. - Umgebung:
Als Umgebung soll ein möglichst ungestörter Ort mit neutralem Hintergrund gewählt werden – durchs Bild laufende Familienmitglieder sind zu vermeiden. Beliebt sind vor allem Bücherregale – aber Vorsicht: Sind Buchtitel oder literarische Werke zu erkennen, die man lieber nicht zeigen mag, wie z. B. das „Kamasutra”? Sollte es keine Möglichkeit für einen neutralen Standort geben, sollte die Umgebung zumindest aufgeräumt wirken, sonst kann es ganz schnell peinlich werden. - Einstellung der Webcam:
Bei der Einstellung der Kamerapositionierung ist besonders zu beachten, sich nicht zu frontal gegenüber den anderen zu präsentieren. Wir empfehlen die Linse der Kamera in etwa auf der Höhe der Augen zu positionieren. Die Schultern sollen zu sehen und die Kamera etwas seitlich auf einen gerichtet sein. Das schafft die Atmosphäre einer persönlichen Unterhaltung und überfordert die Gesprächspartner nicht. So ist auch die für viele essenzielle Gestikulation mit den Händen möglich. - Verhalten und Outfit:
Natürlich hängt das Verhalten vom jeweiligen Gesprächspartner ab. Dennoch gelten hier ähnliche Regeln wie bei einer üblichen Unterhaltung: Sein Gegenüber ausreden lassen, konstruktiv bleiben und nicht essen. Die Frisur sollte bereits vor dem Start der Videokonferenz sitzen – für förmliche Unterhaltungen ist meist ein Hemd ausreichend. Ein Pyjama hat aber auch bei einer Lehrveranstaltung vor der Kamera nichts verloren.
Theorie versus Praxis: Die Hoppalas
Die Theorie ist das Eine, die Praxis das Andere. Im Grunde gibt es nichts, was nicht schief gehen kann. So haben sich im Laufe der Zeit einige Schmankerl im Netz angehäuft. Ob fehlende Hosen, vorbeilaufende, halb nackte Lebenspartner oder der plärrende Nachwuchs – die Kamera sieht alles und aufmerksame Gesprächspartner sowieso. Als der Kabarettist Viktor Gernot seine Meinung und Expertise in der ORF-Sendung „Im Zentrum” wiedergibt, huscht seine Lebenspartnerin sehr spärlich bekleidet durchs Bild. Ob das so geplant war? Für einen Schmunzler hat es auf jeden Fall gereicht.
Doch auch die USA sind vor solchen Hopplas nicht gefeit. Während der Sendung „Good Morning America” des Senders ABC News ist der Reporter Will Reeve ohne Hose bekleidet live on-air.
Aber schon vor dem Covid-19-Zwischenfall gab es das ein oder andere Schmankerl im Netz. Während eines Live-Interviews des Professors Robert Kelly mit der BBC musste der Südkorea-Experte so ganz nebenbei seine Tochter aus dem Bild verdrängen. Die Kinder wussten aber noch einen draufzusetzen, als das zweite Kind im mobilen Laufwagen fröhlich durch das Zimmer watschelte. Die Rettung in dieser verzwickten Lage? Eine am Boden kriechende Mutter – na klar! Diese zog beide Kinder ohne viel Tamtam aus der Tür und wird dafür auf diversen Plattformen gefeiert.
Ingrid Thurnher weiß, wie es geht
Die Fernsehmoderatorin und Journalistin hat auf eine humorvolle Art und Weise die oben genannten theoretischen Hinweise nochmals zusammengefasst und zeigt, wie man es lieber nicht machen sollte: Hier klicken
Was davon bleibt
Die erste Zeit nach dem Lockdown ist vergangen und viele lassen die fordernde Zeit Revue passieren. Manches bleibt uns sogar positiv in Erinnerung! So konnten viele Home-Office und Distance-Learning für sich entdecken – andere meiden es immer noch. Dabei zeigen uns die oben genannten Beispiele, dass nur wenige Dinge beachtet werden müssen, damit die nächste Videokonferenz zum Erfolg wird. Denn eines muss uns bewusst werden: Einige Maßnahmen aus dieser Zeit werden bestehen bleiben!